Bauzustandsdokumentation
Was ist eine Bauzustandsdokumentation? Aufgrund der Verwechslungsgefahr mit dem selbständigen Beweisverfahren, welches immer ein gerichtliches Verfahren ist, sollte die Bezeichnung "Bauzustandsdokumentation" vorgezogen werden.
Die Bauzustandsdokumentation oder Beweissicherung ist stets durchzuführen, wenn eine Baumaßnahme im Bereich bereits bestehender Bebauung realisiert wird und die Gefahr besteht, dass Schäden an der Nachbarbebauung entstehen könnten. Aufgrund der heutigen Bauverfahren und des bestehenden Zeitdrucks ist dies praktisch immer der Fall. Schäden an der Nachbarbebauung könnten beispielsweise entstehen durch:
-- Erschütterungen durch Verdichtungsgeräte
-- Setzungen durch Tiefergründungen oder durch die Wasserhaltung
-- Setzungen durch zusätzliche Belastung des Baugrundes
Bei der fundierten Beweissicherung geht es darum, den Zustand der Nachbarbebauung vor Baubeginn beweisbar festzuhalten. Werden nach Abschluss der Baumaßnahme durch die Nachbarn Schäden aus Einwirkungen durch den Baubetrieb behauptet, findet sich der Bauherr vor Gericht regelmäßig in der Beweispflicht dafür, dass diese Schäden nicht durch die von ihm zu verantwortende Baumaßnahme verursacht sind.